Artikel (aus Die Buehne) über Lehmanns Intermezzo, Ariadne auf Naxos, Frau ohne Schatten, usw
Bios
Briefe an Paul Ulanowsky
Briefwechsel zwischen Lehmann und Erich Korngold
Bruno Walter
Caruso
Dichtungen (Verse in Prosa 1923; Gedichte 1969)
Elisabeth Schumann
Fritz Lehmann (ihr Bruder)
Hollywood
Interview 1963
Konzertbegleiter
Kritiker
Leo Slezak über Lehmann und umgekehrt
Lehmann erzählt ihre Geschichte (gesprochen)
Lehmann liest Dichtungen
Lehmanns Australien-tagebuch
Lehmann-Interviews in Radio u. Fernsehen (iBook: Lotte Lehmann & Her Legacy)
Lieder Vorschlagungen (aus iBook Nr. 9)
Lieder (u.a) (handschriftlich)
Memoir
Metropolitan Oper
Puccini
Radioskript
Reisebericht (Süd Amerika) 1922
Rezension des letzten CD-Sets
Richard Strauss
Rundfunksendung ein Jahr nach Lehmanns Tod
Schüler
Toscanini
Turandot
Wiener Oper 1955
Zeitungsartikel

Exilmuseum Berlin

Die Opernsängerin Lotte Lehmann scheint für die Nazis die ideale Kandidatin für die “Primadonna” des Reiches zu sein: Nach NS-Ideologie “Arierin” berühmt für ihre Rollen in Opern von Wagner und Strauss – Komponisten, die in der nationalsozialistischen Kulturpolitik besonders beliebt sind. Lehmann, die bereits in den 1920er-Jahren zu internationalem Ruhm gelangte, ist den Bemühungen Hermann Görings zuerst nicht abgeneigt.  Doch der Vertrag kommt nicht zustande. Die Deutschen ziehen ihr Angebot zurück, Auftritte von Lotte Lehmann in Deutschland sind nunmehr unerwünscht.

Auf den amerikanischen Bühnen hingegen ist die Sopranistin ein gern gesehener Gast. 1938, [1937 vor dem Anschluss] nach dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich, beschließt sie, dauerhaft in die USA überzusiedeln. Nicht zuletzt müssen die vier Kinder ihres Mannes aus dessen früheren Ehe in Sicherheit gebracht werden, die den Nazis als Halbjuden galten. Vermutlich hätte sie ihre Karriere wie viele andere unter den Nationalsozialisten auch fortsetzen können. Doch in Lotte Lehmann reift die Erkenntnis, den richtigen Schritt gegangen zu sein. Nach dem Grund für ihren Weggang aus Wien befragt, sagte sie dem Pariser Tageblatt: „Weil ich mich in meinem Vaterland nicht mehr frei fühle, weil ich weiterhin frei leben und das Recht haben will, Stücke von Mendelssohn, Hugo Wolff oder Marx aufzunehmen, wie es mir gefällt. Deshalb habe ich meine Heimat verlassen, aber ich habe sie freiwillig verlassen… Jawohl, nichts in der Welt wiegt die Freiheit auf.“

In Amerika verkehrt sie in berühmten Emigrantenkreisen, allen voran mit der Familie Mann. 1954 verabschiedet sie sich von der Bühne und unterrichtet nun aufstrebende Opernsängerinnen. Begraben ist sie in ihrer künstlerischen Heimat, Wien. Auf ihrem Grabstein steht ein Ausspruch von Richard Strauss: „Sie hat gesungen, dass es die Sterne rührte“.