Im wunderschönen Monat Mai, Als alle Vögel sangen, Da hab’ ich ihr gestanden Mein Sehnen und Verlangen.
Aus meinen Tränen sprießen Viel blühende Blumen hervor, Und meine Seufzer werden Ein Nachtigallenchor.
Und wenn du mich lieb hast, Kindchen, Schenk’ ich dir die Blumen all’, Und vor deinem Fenster soll klingen Das Lied der Nachtigall.
Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne, Die liebt’ ich einst alle in Liebeswonne. Ich lieb’ sie nicht mehr, ich liebe alleine Die Kleine, die Feine, die Reine, die Eine; Sie selber, aller Liebe Wonne, Ist Rose und Lilie und Taube und Sonne.
Wenn ich in deine Augen seh’, So schwindet all’ mein Leid und Weh; Doch wenn ich küße deinen Mund, So werd’ ich ganz und gar gesund.
Wenn ich mich lehn’ an deine Brust, Kommt’s über mich wie Himmelslust; Doch wenn du sprichst: ich liebe dich! So muß ich weinen bitterlich.
Ich will meine Seele tauchen In den Kelch der Lilie hinein; Die Lilie soll klingend hauchen Ein Lied von der Liebsten mein.
Das Lied soll schauern und beben Wie der Kuß von ihrem Mund, Den sie mir einst gegeben In wunderbar süßer Stund’.
Im Rhein, im heiligen Strome, Da spiegelt sich in den Well’n Mit seinem großen Dome Das große, heil’ge Köln.
Im Dom da steht ein Bildnis, Auf goldnem Leder gemalt; In meines Lebens Wildnis Hat’s freundlich hineingestrahlt.
Es schweben Blumen und Eng’lein Um unsre liebe Frau; Die Augen, die Lippen, die Wänglein, Die gleichen der Liebsten genau.
Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht, Ewig verlor’nes Lieb ! Ich grolle nicht. Wie du auch strahlst in Diamantenpracht, Es fällt kein Strahl in deines Herzens Nacht. Das weiß ich längst.
Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht, Ich sah dich ja im Traume, Und sah die Nacht in deines Herzens Raume, Und sah die Schlang’, die dir am Herzen frißt, Ich sah, mein Lieb, wie sehr du elend bist.
Und wüßten’s die Blumen, die kleinen, Wie tief verwundet mein Herz, Sie würden mit mir weinen, Zu heilen meinen Schmerz.
Und wüßten’s die Nachtigallen, Wie ich so traurig und krank, Sie ließen fröhlich erschallen Erquickenden Gesang.
Und wüßten sie mein Wehe, Die goldenen Sternelein, Sie kämen aus ihrer Höhe, Und sprächen Trost mir ein.
Sie alle können’s nicht wissen, Nur eine kennt meinen Schmerz; Sie hat ja selbst zerrissen, Zerrissen mir das Herz.
Das ist ein Flöten und Geigen, Trompeten schmettern darein; Da tanzt wohl den Hochzeitreigen Die Herzallerliebste mein.
Das ist ein Klingen und Dröhnen, Ein Pauken und ein Schalmei’n; Dazwischen schluchzen und stöhnen Die lieblichen Engelein.
Hör’ ich das Liedchen klingen, Das einst die Liebste sang, So will mir die Brust zerspringen Von wildem Schmerzendrang.
Es treibt mich ein dunkles Sehnen Hinauf zur Waldeshöh’, Dort löst sich auf in Tränen Mein übergroßes Weh’.
Ein Jüngling liebt ein Mädchen, Die hat einen andern erwählt; Der andre liebt eine andre, Und hat sich mit dieser vermählt.
Das Mädchen nimmt aus Ärger Den ersten besten Mann, Der ihr in den Weg gelaufen; Der Jüngling ist übel dran.
Es ist eine alte Geschichte, Doch bleibt sie immer neu; Und wem sie just passieret, Dem bricht das Herz entzwei.
Am leuchtenden Sommermorgen Geh’ ich im Garten herum. Es flüstern und sprechen die Blumen, Ich aber wandle stumm.
Es flüstern und sprechen die Blumen, Und schaun mitleidig mich an: Sei unserer Schwester nicht böse, Du trauriger blasser Mann.
Ich hab’ im Traum geweinet, Mir träumte, du lägest im Grab. Ich wachte auf, und die Träne Floß noch von der Wange herab.
Ich hab’ im Traum geweinet, Mir träumt’, du verließest mich. Ich wachte auf, und ich weinte Noch lange bitterlich.
Ich hab’ im Traum geweinet, Mir träumte, du wär’st mir noch gut. Ich wachte auf, und noch immer Strömt meine Tränenflut.
Allnächtlich im Traume seh’ ich dich Und sehe dich freundlich grüßen, Und laut aufweinend stürz’ ich mich Zu deinen süßen Füßen.
Du siehest mich an wehmütiglich Und schüttelst das blonde Köpfchen; Aus deinen Augen schleichen sich Die Perlentränentröpfchen.
Du sagst mir heimlich ein leises Wort Und gibst mir den Strauß von Zypressen. Ich wache auf, und der Strauß ist fort, Und’s Wort hab’ ich vergessen.
Aus alten Märchen winkt es Hervor mit weißer Hand, Da singt es und da klingt es Von einem Zauberland;
Wo bunte Blumen blühen Im gold’nen Abendlicht, Und lieblich duftend glühen, Mit bräutlichem Gesicht;
Und grüne Bäume singen Uralte Melodei’n, Die Lüfte heimlich klingen, Und Vögel schmettern drein;
Und Nebelbilder steigen Wohl aus der Erd’ hervor, Und tanzen luft’gen Reigen Im wunderlichen Chor;
Und blaue Funken brennen An jedem Blatt und Reis, Und rote Lichter rennen Im irren, wirren Kreis;
Und laute Quellen brechen Aus wildem Marmorstein. Und seltsam in den Bächen Strahlt fort der Widerschein.
Ach, könnt’ ich dorthin kommen, Und dort mein Herz erfreu’n, Und aller Qual entnommen, Und frei und selig sein!
Ach! jenes Land der Wonne, Das seh’ ich oft im Traum, Doch kommt die Morgensonne, Zerfließt’s wie eitel Schaum.
Die alten, bösen Lieder, Die Träume bos und arg, Die laßt uns jetzt begraben, Holt einen großen Sarg.
Hinein leg’ ich gar manches, Doch sag’ ich noch nicht, was; Der Sarg muß sein noch größer, Wie’s Heidelberger Faß.
Und holt eine Totenbahre, Und Bretter fest und dick; Auch muß sie sein noch länger, Als wie zu Mainz die Brück’.
Und holt mir auch zwölf Riesen, Die müssen noch stärker sein Als wie der starke Christoph Im Dom zu Köln am Rhein.
Die sollen den Sarg forttragen, Und senken ins Meer hinab; Denn solchem großen Sarge Gebührt ein großes Grab.
Wißt ihr, warum der Sarg wohl So groß und schwer mag sein? Ich senkt auch meine Liebe Und meinen Schmerz hinein.
In the marvelous month of May When all the birds were singing I confessed to her my longing and desire.
From my tears spring Many blooming flowers And my sighs become A choir of nightingales.
If you care about me, little one, All the flowers are yours, And under your window shall sound The song of the nightingale.
The rose, the lily, the dove, the sun, I loved them once ecstatically. I love them no more, I love only The small, the fine, the pure, the ONE; She herself, the font of love, is rose, and lily, and sun, and dove.
When I gaze into your eyes, All my pain and sorrow disappear; And when I kiss your lips, I am whole and well again.
When I lie on your breast, A heavenly joy comes over me; But when you say, “I love you!” I must weep bitterly.
I will dip my soul In the chalice of the lily; The lily will ring and whisper My beloved’s song.
The song will vibrate and tremble Like the kiss from her lips, That she once gave me, In a wonderfully sweet hour.
In the waters of holy Rhein, There in the waves is reflected With the mighty cathedral The great, holy city of Cologne.
In the cathedral hangs a picture Painted on golden leather; In the wilderness of my life It has shone friendly upon me.
Flowers and angels hover around the image of Our Lady; Her eyes, her lips, her cheeks, Are exactly like those of my love.
I bear no grudge, even though my heart breaks, My forever lost love! I bear no grudge. Although you sparkle like a diamond, No gleam enters the night of your soul. I realize this at last.
I bear no grudge, even though my heart breaks, I saw you in a dream, And saw the night around your heart, And saw the snake that gnaws at your heart, I saw, my love, how wretched you are.
If the little flowers only knew How deeply my heart is wounded, They would weep with me, To heal my pain.
And if the nightingales only knew How sad and sick I am, They would gladly pour out, Their comforting song.
If they only knew my distress, Those golden little stars They would come down from their heights, And console me.
They couldn’t possibly know, There is only one who knows my pain; And she herself, has indeed torn, Torn my heart in two.
There is fluting and fiddling, Trumpets blaring She’s dancing her wedding dance My former beloved.
There is ringing and booming, Drumming and blowing; Between the sobbing and moaning Of lovely angels.
When I hear the song that once my sweetheart sang, My heart jumps from my chest With the sorrow of savage pain.
Dark longing drives me Up into the mountains, There I loose myself in tears For my overwhelming grief.
A youth loves a girl, She has chosen another; That one loves another, And has married this one.
Out of spite, the poor girl accepts The first good man who comes along; The boy feels just awful.
It’s an old story, but it remains ever new; And if it happens to you, It will surely break your heart.
On a gleaming summer morning I walk out in the garden. The flowers were whispering and talking, but I wander in silence.
The flowers whisper and speak, and look at me with pity: “Don’t be too angry with our sister, You pale, sad man.”
I wept in a dream, I dreamed you lay in your grave. I awoke, and the tears Still streamed down my cheeks.
I wept in a dream, I dreamed that you had left me. I awoke and cried Long and bitterly.
I wept in a dream, I dreamed you were still good to me. I awoke and still Streams my flood of tears.
Nightly in dreams I see you And see you warmly greeting me. And crying loudly I throw myself At your lovely feet.
You look at me sadly And shake your blonde hair. From your eyes steal forth Pearl-like tears.
You whisper a hushed word And you give me a wreath of cypress. I awake, and the wreath is gone, And I have forgotten the word.
From ancient fairy tales beckons To me with a white hand, With tinkling songs About a magic land;
Where bright flowers bloom In golden sunsets, And lovely fragrance glow, Like the radiant face of a bride.
And green trees sing ancient melodies, The breezes sound softly, And birds twitter;
And mist-figures rise From out of the earth, And dance an airy dance With that amazing chorus;
And blue flames sparkle On each leaf and twig, And red lights dash about In wild, crazy circles.
And rushing springs burst Out of marble cliffs, And strangely in the streams The reflection glows.
Ah, if only I could go there, And delight my heart, And be liberated from sorrow, And be free and full of joy!
Ah! That land of rapture, I see it often in dreams, But with the morning sun, It vanishes like mere froth.
Those old, angry songs, Those wicked and angry dreams, Let’s finally bury them now, Fetch me an enormous coffin.
In it I’ll lay plenty But I won’t say of what; The coffin must be even larger Than the great keg of Heidelberg!
And then get a catafalque With thick wooden planks; It must be even longer Than the bridge at Mainz.
And get me twelve giants, Tehy must be even stronger Than the mighty St. Christopher In the Cologne Cathedral on the Rhine.
They shall bear the coffin away And sink it deep in the sea; For such a huge coffin Demands a vast grave.
Do you know why the coffin must be so large and heavy? I want to sink my love And my suffering in it.